Achtsamkeit und Bewußtsein
- Sabine Koch
- 28. Sept. 2017
- 3 Min. Lesezeit

Was denke ich?
Ja ... genau jetzt?
Wie rede ich mit mir?
Wie denke ich über Situationen und über andere Menschen?
Das hört sich ja erst mal gar nicht so schwer an.
Oder?
Schaffe ich es, einen ganzen Tag bei meinen Gefühlen und Gedanken zu bleiben, ganz bewußt..
Dazu jederzeit meinen Körper wahr zu nehmen.
Meine Füße auf dem Boden zu spüren...
Mir bewußt machen, was ich fühle.
Zu erkennen was ich denke und es dann vielleicht auch in Frage zu stellen.
Warum glaube ich etwas?
Wer hat mir gesagt, dass das wahr ist?
Kann ich mir sicher sein, dass es wahr ist?
Was passiert, wenn ich diesen Gedanken nicht mehr denke?
Ich schreibe hier heute über etwas, was ich schon seit vielen Jahren praktiziere und was mir immer noch nicht leicht fällt.
Oder besser gesagt, was sich bei mir noch nicht automatisiert hat.
Ich muss mich immer wieder daran erinnern.
Wahrnehmung ist das, was wir mit den Sinnen wahr nehmen.
Wahrnehmung funktioniert meiner Meinung nach nur gut, wenn das Gedankenkarussell im Kopf entschleunigt wird.
Eine Übung dazu ist, in den Körper hinein zu spüren.
Wie fühlt sich mein Körper an?
Natürlich kann ich dabei auch etwas tun, zum Beispiel ein Brot schmieren, Fenster putzen, bügeln oder ähnliches.
Ich tue es nur ganz bewußt, bin bei mir und stoppe mein Gedankenkarussel.
Entschleunigung.
Ich spüre mich.
Tauchen Gedanken auf, dann betrachte ich sie.
Ganz bewußt.
Liebevoll.
Ich verurteile mich nicht und beschimpfe und kritisiere mich nicht, denn alles ist gut, wie es ist.
Es geht um Erkenntnis.
Wie bin ich .... wer bin ich ?
Wenn ich mir so meiner Gedanken und Gefühle bewußt werde, kann ich beginnen sie zu hinterfragen.
Vielleicht glaube ich, dass ich etwas nicht erreiche, dass ich für etwas zu dumm bin, dass ich für etwas verantwortlich bin, dass mein Leben hart ist, dass das Leben ungerecht ist, dass ich jemanden blöd finde....
Ich kann mich fragen...
Warum traue ich mir etwas nicht zu, warum halte ich mich für dumm, warum glaube ich verantwortlich zu sein, warum halte ich das Leben für hart, warum glaube ich, dass das Leben ungerecht ist, warum finde ich jemanden blöd?
Woran erinnert mich das?
War das schon immer so?
Hat mir das jemand gesagt?
Oft reicht es schon Gedanken bewußt zu erfassen und Gefühle wahr zu nehmen.
Wir müssen gar nichts tun.
Wir sind uns nur nicht mehr sicher, denn wir haben unsere Glaubensmuster hinterfragt.

Plötzlich ist etwas gar nicht mehr so intensiv und verblasst mit der Zeit.
Gedanken, die wir ewig gedacht haben verschwinden langsam.
Gedanken die uns begrenzen und die uns blockieren lösen sich auf.
Die Folge sind neue Möglichkeiten.
Ich bin der Herr in meiner Welt.
Ich habe die Macht.
Ich kann mich entwickeln.
Ich kann wachsen.
Vielleicht beginne ich nun, bei mir zu sein.
Das bedeutet, dass ich mich im Geschehen betracht und nicht andere Menschen.
Ich frage mich, warum ich mich so fühle, oder warum ich so reagiere, wenn eine Person etwas tut oder sagt, nicht warum die andere Person etwas getan hat.
Ich kann keinen Einfluss auf andere Menschen nehmen.
Ich kann Einfluss auf mich nehmen.
Ich kann nur mich und meine Sicht klären und verändern, niemals Andere.
Ich mache es immer noch gerne so, dass ich eine Art Tagebuch führe.
Das hilft mir dabei.
Manchmal geht etwas im Alltag sehr schnell und ich habe es gar nicht so schnell mitbekommen, wie es passiert ist und ich habe in dem Moment keine Gelegenheit darüber nach zu fühlen.
Dann kann ich diese Situation später noch einmal analysieren.
Kann darüber in meinem Tagebuch schreiben.
Oder mit meinem Partner oder Freunden sprechen.
Wichtig ist nur, sich im Geschehen zu betrachten, bei sich zu bleiben und nicht über eine andere Person zu schimpfen.
Jemand hat dies und das gesagt, gemacht.... was hat das mit mir gemacht?
Wie geht es mir? Wie fühlt sich das an? Woran erinnert mich das? Was will ich tun?
Versteht Ihr was ich meine?
Wenn wir uns immer nur über andere Menschen und Situationen aufregen und ärgern, dann wird sich nie etwas ändern.
Erst wenn wir bei uns selbst schauen, verändert sich alles.
Ich wünsche uns jetzt viel Achtsamkeit und Bewußtsein, denn davon gibt es nie genug.
Eure Sabine
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